Mein Nachbar ist Mitglied in einem Anglerverein, und durch unsere Gespräche über seine leidenschaftliche Beschäftigung erfahre ich immer wieder Neues. Eines Tages erwähnte er, dass die Gewässer in der Schweiz zu sauber seien und es deshalb weniger Fische gäbe. In dem Moment nahm ich diese Aussage einfach hin, aber später fing ich an, darüber nachzudenken.
Mir kam diese Aussage seltsam vor, denn kann Wasser überhaupt zu sauber sein? Ich beschloss, dem Thema auf den Grund zu gehen. Es stellte sich schnell heraus, dass in den Seen und Flüssen tatsächlich weniger Lebewesen und vor allem weniger Wasserpflanzen zu finden sind als vor 20 Jahren. Ah, woran könnte das liegen?
Ich erkannte, dass unsere Gewässer einfach mit zu vielen Schadstoffen belastet sind, wie es auch die offiziellen Stellen in Bern bestätigen. Unser Beitrag zur Wasserqualität verdeutlicht dies ebenfalls. Nun war das Rätsel gelöst.
Die Seen und Flüsse in der Schweiz sind vergiftet, und deshalb scheinen sie «zu sauber» zu sein. Durch den hohen Schadstoffgehalt können keine Wasserpflanzen mehr wachsen. Ohne diese Pflanzen würden sie jedoch üppig sprießen und vielen Lebewesen im Wasser eine Lebensgrundlage und Nahrung bieten. Das mag nicht so «sauber» aussehen, aber die Natur wäre in diesem Zustand intakt. Die Natur ist nicht steril.
Wenn diese Wasserpflanzen nicht gedeihen können, fehlt es vielen Lebewesen an Nahrung. Am Ende der Nahrungskette im Wasser stehen die Fische, die dadurch letztendlich zu wenig Nahrung erhalten. Zusätzlich sind sie den Giftstoffen direkt ausgesetzt, was zusammen mit möglicher Überfischung zu einer Verringerung des Bestands führen kann.
Nun stellt sich die berechtigte Frage, woher all diese Gifte stammen. Auch hierzu gibt die offizielle Stelle in Bern Auskunft: Sie kommen größtenteils aus der modernen Landwirtschaft. In Gebieten mit intensivem Ackerbau werden die Grenzwerte für Schadstoffe um bis zu 70% überschritten.
Grenzwerte
Es stellt sich nun die Frage, ob die festgelegten Grenzwerte korrekt sind. Grenzwerte wären dann als angemessen zu betrachten, wenn ihre Einhaltung keine langfristige Vergiftung verursachen würde. In unserem Fall scheint dies jedoch nicht zuzutreffen. Offensichtlich sind die Grenzwerte massiv zu hoch angesetzt, da unsere Gewässer nun «zu sauber» sind, sprich, vergiftet. Daher müssten die Definitionen der Grenzwerte kritisch überprüft und neu bewertet werden. Es könnte sich herausstellen, dass tatsächlich alle Grenzwerte deutlich überschritten werden.
Es ist frustrierend zu realisieren, dass wir in einer vermeintlich sauberen Umgebung leben, in der die Grenzwerte für Schadstoffe nicht überschritten werden. Doch in Wahrheit entpuppt sich diese vermeintliche Sauberkeit als Ausdruck der Vergiftung. Es ist daher kein Wunder, dass die Anzahl der Fische in unseren Gewässern stetig abnimmt.
Bestätigung aus Bern
Am 04.04.2017 veröffentlichte «Der Bund» einen Bericht zur Wasserqualität in schweizerischen Bächen, der die oben beschriebene Situation vollständig bestätigt:
Klicken Sie bitte auf das Foto, um den Beitrag im PDF-Format zu lesen.
Was ist mit Leitungswasser?
Das Gleiche.
Die Gifte, die Landwirte auf die Felder bringen, sickern in den Boden und gelangen so ins Grundwasser. Von dort gelangen sie in Flüsse, Seen und auch ins Leitungswasser. Der Mensch erntet also das, was er in die Natur eingebracht hat.
Was sagt die offizielle Wasseraufbereitungsstelle in Zürich über die Maßnahmen zur Aufbereitung von Leitungswasser in der Region? Dort heißt es: «Quellwasser und Grundwasser werden weitgehend ohne zusätzliche Reinigung bereitgestellt…» Weitere Informationen finden Sie unter: www.stadt-zuerich.ch/dib/de/index/wasserversorgung/wasserverteilung/wasserwerke.html
Wir leben also hier in der schönen Schweiz und sind überzeugt, dass wir einwandfreies Leitungswasser trinken und intakte Gewässer haben – ein schönes Märchen.
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Dieser Beitrag hat nur einen Teil der Problematik beleuchtet. Es gibt noch viele weitere Aspekte zu diesem Thema, die für Sie von Interesse sein könnten.
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